Gesundheitliche Aspekte
Die folgende Auflistung der eventuell auftretenden gesundheitlichen Folgen durch Schimmel, soll unter keinen Umständen Ängste auslösen! Es wird bereits ohnehin medial viel zu viel Panik vor Krankheiten verbreitet!
Viel wichtiger ist es jedoch, eine Hilfestellung aufzuzeigen, um Schimmelpilz zu vermeiden oder diesen schnell fachmännisch beseitigen zu lassen.
Auszug aus der Handlungsempfehlung für die Sanierung von mit Schimmelpilzen befallenen Innenräumen (Juni 2006):"Ein direkter Zusammenhang zwischen einer Schimmelpilzbelastung in Innenräumen und einer Erkrankung des Menschen ist bisher, außer bei den selten auftretenden Infektionen, kaum zu belegen. Das Wachstum von Schimmelpilzen in Innenräumen stellt deshalb hauptsächlich ein hygienisches Problem dar. Inwieweit bei Nutzung befallener Räume oder bei Sanierungsarbeiten ein Gesundheitsrisiko besteht, hängt von der Art der Schimmelpilze, dem Ausmaß des Schimmelpilzbefalls und von der Veranlagung bzw. von der Disposition des betreffenden Menschen ab."
Grundsätzlich sind von allergischen, infektiösen und toxischen Reaktionen auszugehen. Wobei die infektiösen Reaktionen nur von lebenden Sporen und die allergischen sowie toxischen Reaktionen von lebenden als auch von abgestorbenen Sporen verursacht werden können.
Allergische Wirkung: die häufigsten Reaktionen durch Schimmelpilze
Schimmelpilzallergie ist eine Überempfindlichkeit auf die Sporen von Schimmelpilzen. Diese setzen bei Kontakt mit den Schleimhäuten Substanzen frei, die beim Allergiker z.B. Asthma oder Niesanfälle auslösen. Schimmelpilzallergie wird jedoch nicht nur in den eigenen vier Wänden ausgelöst. Schimmelpilzsporen sind überall vorhanden, auch in der Außenluft, vor allem im Sommer und Herbst. So sind z.B. in den Sommermonaten Juni, Juli, August vermehrt Sporen von Alternaria und Cladosporum zu rechnen.
Zu den häufigsten Schimmelpilzen, die Allergien auslösen, zählen: Aspergillus, Cladosporium und Alternaria.
So sind für die meisten nachgewiesenen Schimmelpilzallergien von Außenluft-spezifischen Schimmelpilzen verantwortlich.
Allergische Reaktionen: Bindehaut,- Hals und Nasenreizungen, Husten, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Hautausschlag.
Infektiöse Wirkung
Das Infektionsrisiko bei einem gesunden Menschen bei in Innenräumen vorkommenden Schimmelpilzen ist eher gering. Gefährdet sind: Tranplantations,- Intensiv.- HIV,. Krebs und Mukoviscidosepatienten.
Toxische Wirkung
Einige Schimmelpilze sind in der Lage Giftstoffe, sogenannte Mykotoxine zu produzieren. Diese Mykotoxine können bei sehr hoher Sporenkonzentration gesundheitliche Auswirkungen wie Haut,- und Schleimhautreizungen, Fieber, grippeartige Symptome und Erschöpfungszustände haben.
Auszug aus dem Leitfaden zur Vorbeugung, Untersuchung, Bewertung und Sanierung von Schimmelpilzwachstum in Innenräumen - "Schimmelpilz - Leitfaden 2002":
"Die im Innenraum auftretenden Konzentrationen an Mykotoxinen sind im Allgemeinen gering und die Wirkung von derart niedrigen Konzentrationen auf die Gesundheit bei langfristiger Exposition derzeit nicht bekannt. Aus Vorsorgegründen ist aber das verstärkte Auftreten von Mykotoxin- produzierenden Schimmelpilzarten im Innenraum kritisch zu bewerten."
"Reizende und toxische Wirkungen von Schimmelpilzen wurden bisher - fast ausschließlich - an belastenden Arbeitsplätzen mit hoher Schimmelpilzkonzentration nachgewiesen."
In Baumaterialien häufig vorkommende Mykotoxinproduzenten: Aspergillus versicolor, Fusarium spp., Stachybotrys chartarum, Trichoderma spp.
Wichtiger Hinweis!
Es ist absolut erste Priorität, dass gesundheitliche Diagnosen selbstverständlich immer nur von Medizinern getroffen werden müssen - ohne Ausnahme!
Bauwerksdiagnostiker, Bausachverständige sowie alle anderen Baufachleute sind nicht befugt und dürfen in keiner Art und Weise - auch aus gesetzlicher Sicht - Ihre Kompetenzen und Grenzen überschreiten!